CDU Kreisverband Cottbus

„Die schwarz-gelbe Koalition – Ende des Sozialstaates?“

Präsident der Europäischen Senioren Union zu Gast in Cottbus

Am 21. d. M. weilte auf Einladung der Senioren Union der CDU Cottbus der Präsident der Europäischen Seniorenunion (ESU), Dr. Bernhard Worms, in Cottbus. Daran nahm auch der Vorsitzende des Cottbuser Kreisverbandes - Armin-Dieter Ehrlichmann - teil, welcher uns folgenden Bericht erstellte.
Vor der Veranstaltung in Cottbus kam es auf Anregung von Herrn Ehrlichmann zu einer Begegnung mit dem Landrat des Spree-Neiße-Kreises, Herrn Altekrüger, und Herrn Dr. Worms in Forst. In dem Gespäch wurden neben der Behandlung aktueller Fragen u. a. Gedanken über die Entwicklung der bilateralen Beziehungen mit den polnischen Nachbarn ausgetauscht. Im Sinne der Arbeit der ESU erörterten die Gesprächspartner Möglichkeiten der Vertiefung der Kontakte, beispielsweise mit der Polnischen Bürgerplattform (PO) und der Polnischen Volkspartei (PSL).

Am Nachmittag referierte Dr. Worms im „City-Hotel“ in Cottbus zum Thema „Die schwarz-gelbe Koalition – Ende des Sozialstaates???“.

Selbst einst Jahre als Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung tätig, begeisterte er seine Zuhörer mit profunder Sachkenntnis. Der mitunter provokant geäußerten These, der Sozial-staat werde in Deutschland abgeschafft, erteilte er eine klare Abfuhr. Dies ginge gar nicht, da der Sozialstaat im Grundgesetz verankert ist und in Deutschland keine qualifizierte Mehrheit zu erwarten ist, die bereit ist dies zu ändern. Ändern müssten sich aber Formen seiner Gestaltung und Finanzierung im Gefolge umfassender gesellschaftlicher Entwicklungen, wie der Ablösung der Industriegesellschaft durch das „Wissenszeitalter“.

Steigende Lebenserwartung vieler Senioren in den letzten Jahren steht aber sinkenden Geburtenraten gegenüber, worauf angemessen reagiert werden muss, was auch ausgewogen geschehe. Besorgnis erregend sei der Zustand des Bildungswesens, so äußerten sich Teilnehmer in der Diskussion. Hier müsse dringend viel getan werden, denn so viele Schulabbrecher könne sich auf Dauer kein Land leisten. Auch häufig bei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz auftretende Mängel im Wissen der Bewerber seien einfach nicht weiter hinnehmbar. Im Hinblick auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes, sprach sich Dr. Worms für Mindestlöhne in ausgewählten Bereichen im Niedriglohnsektor aus.

Offensichtlich fanden die Anwesenden die Veranstaltung interessant und spannend, denn nicht nur zu Beginn war auch der letzte Stuhl besetzt, sondern er blieb es auch bis zum Ende.

Limberg/ Ehrlichmann