CDU Kreisverband Cottbus

Wohngebiete ohne Kitas undenkbar

Die Forderung des stellvertretenden Vorsitzenden der Senioren-Union, Leonhard Kuckart, Kitas wegen „unzumutbarer Lärmbelästigung“ aus Wohngebieten fernzuhalten, wird durch die Cottbuser CDU entschieden abgelehnt. Kreisvorsitzender Prof. Dr. Michael Schierack verweist dabei auf das Kommunalwahlprogramm 2008, in dem eine „ausgewogene und wohnortnahe Kita- und Schullandschaft mit bedarfsgerechten Öffnungszeiten für die Kindertageseinrichtungen“ gefordert wird. „Wir sagen: Kinderlärm ist Zukunftsmusik und diese brauchen wir noch viel stärker in unserer Stadt“, so der Cottbuser CDU-Vorsitzende.
Auch der Vorsitzende der Senioren Union Cottbus Armin Ehrlichmann reagierte umgehend mit folgendem Statement:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

eines unserer Vorstandsmitglieder informierte mich über die gestrige "Heute"-Sendung. Der Sendebeitrag ist in der Mediathek des ZDF im Internet anzusehen. Unter der Schlagzeile: "CDU-Senioren gegen Kinderlärm" wurde auf eine PM des Stellv. Bundesvors. der SU - Herrn Kuckart - verwiesen (s. Anlage). Nach Kenntnisnahme kann ich nur sagen: Herr Kuckart maßt sich an,
für ca. 57 000 Mitglieder der Senioren Union zu sprechen, die nach meiner Überzeugung dazu eine andere Auffassung zu der Thematik haben. Nachdem ich unseren Landesvorsitzenden über den Vorfall informierte, hat dieser sofort
eine PM für die Senioren Union der CDU Brandenburg verfasst:

"Zur Pressemitteilung von Herr Leonhard Kuckart, Vorsitzender der Senioren Union Nordrhein-Westfalen und stellvertretender Bundesvorsitzender der Senioren Union Deutschlands, „Senioren-Union kritisiert generelle Zulassung von Kitas in Wohngebieten als verfassungswidrig, dazu die folgende Stellungnahme:
Wir sind für das Miteinander der Generationen,
Der Landesvorsitzende der Senioren Union Brandenburg
und stellvertr. Bundesvorsitzende Ingo Hansen hat den
von Bundesumweltminister Norbert Röttgen vorgelegten
Gesetzentwurf begrüßt, nach dem  Kitas und Spielplätze
in Wohngebieten zugelassen werden sollen. "Kinder sind
unsere Zukunft - sie sollen mit all ihren Bedürfnissen
in der Mitte der Gesellschaft aufwachsen“, betonte Ingo
Hansen "Es ist bisher gängige Praxis, Kitas, Spielplätze
und auch Schulen in Wohngebieten zu errichten, was nur
in den seltensten Fällen zu Problemen oder Klagen
geführt hat. Der Lärm spielender Kinder ist keine
schädliche Umwelteinwirkung, sondern ein Weckruf für den
Zusammenhalt unserer Gesellschaft, denn wir sind eine
Union der Generationen.“ Einen Konflikt mit der älteren
Generation, die sich durch Kinderlärm belästigt fühlen
könnte, sieht Hansen für Brandenburg nicht: "Gerade
Seniorinnen und Senioren sind meist sehr kinder-
freundlich und haben sicherlich am wenigsten dagegen
einzuwenden, wenn die bestehende Praxis mit einem Gesetz
untermauert und damit Rechtssicherheit geschaffen wird,"
so Hansen. Das schließe natürlich nicht aus, dass eine
einvernehmliche Lösung angestrebt werden sollte, falls
es in einem Einzelfall Probleme gebe. Hier appellierte
Hansen an die gegenseitige Rücksichtnahme aller
Beteiligten vor Ort - der Anwohner, Gemeinden, Träger,
Einrichtungen und Erziehungspersonen - damit Konflikte
bereits im Vorfeld vermieden werden können.
„Die Äußerungen von Herrn Kuckart spiegeln keinesfalls
die Meinung unserer Senioren in Brandenburg wieder.
Im Gegenteil: Fröhlicher Kinderlärm gehört zum
Lebensalltag. Es wäre schlimm, wollten wir unsere
älteren Mitbürger des Ruhebedürfnisses wegen in „Alten-
ghettos“ verbannen. Ein geschlossenes Fenster, das
bekannte „Ohropax“ und die Einhaltung der Mittagsruhe
können Wunder wirken und helfen, wenn es ein wenig zu
laut wird.“ "Brandenburg ist ein kinderfreundliches
Bundesland, wozu die CDU in den letzten Jahren
wesentlich beigetragen hat. Ich stehe daher hinter
der Gesetzesinitiative des Bundesumweltministers",
sagte Hansen abschließend.   

Unser Mitglied des Vorstandes -Dieter Mehrtens-
hat persönlich einen Brief an die CDU in NRW und
den Bundesvorstand gesandt. Ich für meinen Teil
finde das Vorgehen von Herrn Kuckart schädlich
für das Ansehen der SU. Gerade im Hinblick auf
das Zusammengehen von Jung und Alt in der Partei,
zwischen JU und SU, zeugen die Aussagen von Herrn
Kuckart von einer Stagnation seines Denkens bei
der Entwicklung unserer Gesellschaft.
Ich distanziere mich von seiner Aussage und finde
den Vorstoß von Herrn Röttgen zeitgemäß.  
 
Mit freundlichen Grüßen
Armin-Dieter Ehrlichmann