Knapp 50 Mitglieder der CDU und der Partei nahestehende Cottbuserinnen und Cottbuser werden das in Zukunft sicherlich bestreiten. Sie unternahmen am Freitag, dem 13. Mai, auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung, unterstützt durch den Landtagsabgeordneten Michael Schierack, eine Fahrt nach „Berlin - Deutschlands Hauptstadt in der Mitte Europas“, die sie mit Sicherheit sehr beeindruckt hat.
Das lag zum einen an den drei inhaltlichen Schwerpunkten: Bundeskanzleramt, Stadtrundfahrt und Mauermuseum am Checkpoint Charlie. Zum anderen hatten daran zwei Personen ihren Anteil, Knut Abraham und André Roßeck, die auf bemerkenswerte Weise den Teilnehmern viel Interessantes über den Amtssitz von Angela Merkel, aber auch über Geschichte und Geografie der deutschen Hauptstadt vermittelten.
Knut Abraham vom Referat für Außen- und Sicherheitspolitik, einem von 450 Mitarbeitern im Bundeskanzleramt, ist es hervorragend gelungen, das funktionale und moderne Bauwerk als zentrale Koordinierungsstelle für die gesamte Regierungspolitik durch eine Vielzahl von Fakten, Beispielen und Episoden, herzerfrischend und mit Humor vorgetragen, für die Teilnehmer „mit Leben zu erfüllen“. Einblicke in die Arbeitsabläufe im Bundeskanzleramt vermittelten sowohl einen Eindruck von der herausgehobenen Stellung der Bundeskanzlerin, aber auch von ihrer hohen Verantwortung und nicht zuletzt von der notwendigen Professionalität ihrer Bediensteten.
Zwar endete der Rundgang durch das Gebäude leider in der 6. Etage - ein Stockwerk höher ist das Büro Angela Merkels - aber einen „Hauch Bundeskanzler“ strahlten dennoch die legendären Porträts ihrer sieben Vorgänger in der 1. Etage aus. Helmut Schmidt wurde übrigens 1986 durch den bekannten Maler Bernhard Heisig aus Leipzig porträtiert. Das Bild einer anderen Art mit Gerhard Schröder regte viele Teilnehmer zu Diskussionen an. Ein herzliches Dankeschön an Knut Abraham für die kurzweilige und beeindruckende Führung!
Auch André Roßeck, der als Kreisgeschäftsführer der CDU Cottbus nicht nur die Veranstaltung, gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, vorbereitete, sondern auch die Stadtrundfahrt „fest in der Hand“ hatte, gilt unser Dank. Es wurde mit jeder Information deutlich, dass er in seinem Hauptjob Reiseführer ist. Ab dem Schönefelder Kreuz „fütterte“ A. Roßeck die Gäste mit einer Fülle von Zahlen, Anekdoten und Geschichten über Berlin – und das auf eine äußerst lockere und charmante Art.
Er brachte ihnen somit nicht nur die deutsche Hauptstadt sehr nahe, sondern erteilte nebenbei auch noch „Unterricht“ in berlinerisch. Die Hauptstädter, bekannt für ihre „schnoddrige Berliner Schnauze“, zeichnen sich auch durch treffende Wortschöpfungen aus, wie z.B. „Waschmaschine“ für Bundeskanzleramt, „Denkbeule“ für Reichstagskuppel, „Beamtenschlange“ für neuerrichtete Wohnungen der Bediensteten, „Hungerharke“ für das Luftbrückendenkmal, „Schwangere Auster“ für die Kongresshalle im Tiergarten. All das lag auf der Route der Stadtrundfahrt. Auch von der Richtigkeit des Satzes „In jedem Winkel steht ein Schinkel“ konnten sich die Teilnehmer immer wieder überzeugen.
Der Besuch im Mauermuseum am Checkpoint Charlie rundete die Exkursion nach Berlin ab. Bereits 1962 – also ein Jahr nach Errichten der Mauer – wurde das Haus direkt an dem wohl bekanntesten Grenzübergang im Zentrum Berlins eröffnet. Im Oktober 1961 standen sich hier amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber, und am 17. August 1962 verblutete Peter Fechter im Todesstreifen vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Fotos, Dokumente, aber auch Utensilien, die zur Flucht aus der DDR benutzt wurden, beleuchten Geschichte und Geschehnisse, die im Zusammenhang mit der Mauer stehen. Die Exponate sind beeindruckend, wenn es auch zuweilen schwierig ist, bei dieser Vielzahl die Übersicht zu behalten.
In rund 775 Jahren hat sich Berlin aus einer Stadt im Sumpf zu einer bedeutenden und geschichtsträchtigen Metropole in der Mitte Europas entwickelt. Die Teilnehmer an der Veranstaltung sind dankbar, dass sie in diese Geschichte am Freitag, dem 13.Mai 2011, „eintauchen“ durften.
Wolfgang Tham
An dieser Stelle ein herzlicher Dank an unseren Pressesprecher Wolfgang Tham für seinen Bericht und an Hans-Joachim Sievers für die wunderschönen Bilder! Das obligatorische Gruppenfoto vor dem Bundeskanzleramt finden Sie hier auch noch einmal im Großformat.